Verlagsprogramm

Religiöser Pluralismus und Deutungsmacht in der Reformationszeit.

Ulrich Bubenheimer, Dieter Fauth, Dieter B. Herrmann, Günter Vogler, Fabian Scheidler, Alejandro Zorzin

Die Freie Akademie widmet den Band 36 ihrer Schriftenreihe dem Thema „Religiöser Pluralismus und Deutungsmacht in der Reformationszeit“. Damit wird ein Beitrag zum Luther-Jahr 2017 geboten.
Reformation bezeichnet im engeren Sinn eine kirchliche Erneuerungsbewegung zwischen 1517 und 1555 bzw. 1648, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (römisch-katholisch, lutherisch, reformiert) führte. Die Reformation wurde in Deutschland überwiegend von Martin Luther (1483–1546), in der Schweiz von Huldrych Zwingli (1484 – 1531) und Johannes Calvin (1509 – 1564) angestoßen. Ihr Beginn wird allgemein auf 1517 datiert, als Martin Luther am 31. Oktober des Jahres seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll, aber ihre Ursachen und Vorläufer reichen weiter zurück. Als Abschluss kann allgemein der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555 bzw. letztlich der Westfälische Frieden von 1648 betrachtet werden.

Die Geschichte der protestantischen Kirchen war von Anfang an von Intoleranz gegenüber „Abweichlern“ geprägt mit der Folge, dass die evangelischen Amtskirchen bis heute aufs Ganze gesehen unter einem Pluralismusdefizit leiden. Freilich sind immer die einzelnen Amtsträger individuell zu betrachten. Doch veranschaulichen „die evangelischen Amtskirchen“ bis heute die These von Ernst Troeltsch, dass dissidente protestantische Bewegungen mehr in die Moderne führten und führen als die lutherische Konfession. Die Diskussion über all diese Sichtweisen zeigte deutlich ein Interesse der Versam- melten auch an der Bedeutsamkeit des historischen Geschehens für unsere heutige Gesellschaft, die labil und fragil zwi- schen dem Postulat radikaler Offenheit und den Rufen nach Minimalkonsens und Leitkultur schillert.

VOLKER MUELLER
Vorwort des Herausgebers der Schriftenreihe

ULRICH BUBENHEIMER / DIETER FAUTH Einleitung

FABIAN SCHEIDLER
Die Formation der kapitalistischen „Megamaschine“ in der Zeit von Reformation und deutschem Bauernkrieg

GÜNTER VOGLER
Ist die marxistische Deutung der Reformation überholt? Versuch einer Antwort am Beispiel des Thomas-Müntzer-Bildes

ULRICH BUBENHEIMER
Existenz zwischen Einheitsanspruch und religiösem Pluralismus in der Reformationszeit – Individuelle religöse Orientie- rung am Beispiel des Klerikers und Notars Andreas Gronewalt in Halberstadt und Halle

DIETER B. HERRMANN
Das Verhältnis von Humanismus, Reformation und Katholizismus zu Astronomie und Astrologie

DIETER FAUTH
Sichtweisen auf Juden und Judentum in der Reformationszeit

ALEJANDRO ZORZIN
Johannes Eck (1486–1543) – Öffentliche Demontage (public dismantling) im Spannungsfeld frühreformatorischer Polemik (1517/18–1525/30)

ISBN 978-3-923834-34-1, 156 S., Berlin 2017, 19,90 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 35

Die Evolution des Kosmos. Fakten – Vermutungen – Rätsel.

Volker Mueller, Dieter B. Herrmann, Christian Spiering, Alexander Warmuth, Andreas Anton, Michael Schetsche, Peter Habison, Herbert Hörz, Christian Michelsen

Die hier vorgelegten Beiträge zur Evolution des Kosmos wenden sich der Entwicklungsgeschichte des Weltganzen zu. Sie betten damit solche Fragen wie „Die Suche nach dem Ursprung des Universums“, „Woher kommen wir Menschen?“, „Was wissen wir heute sicher und was bleibt Spekulation?“ in den Gesamtzusammenhang menschlichen Fragens und Suchens seit den Anfängen des wissenschaftlichen Denkens ein. Der Fokus richtet sich vor allem auf die aktuellen gro- ßen Probleme der Kosmogonie, die bisher alle nur unvollständig gelöst sind. Es wird auch verständlich werden, warum einige grundlegende Fragen gegenwärtig noch keine endgültige Antwort gefunden haben. Zweifellos sind wir heute Zeuge einer geistigen Revolution, die wesentlich durch technologische Innovationen mitbestimmt wird. Gerade die Ent- schlüsselung der Geheimnisse des Universums, der Welt als Ganzes, hängt dabei unmittelbar mit dem Verständnis der Mikrowelt zusammen. Deshalb spielen auch Experimente wie jene am leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem „Large Hadron Collider“ in Genf, eine große Rolle bei der weiteren Klärung der Probleme.
Ausgewiesene Experten und Mitgestalter der aktuellen Forschung berichten in ihren Beiträgen hautnah aus ihren Labora- torien. Auch die große Frage nach der Rolle des intelligenten Lebens im Universum kommt hier zur Sprache. Ist intelli- gentes Leben etwas auf unsere Erde Beschränktes, ein einmaliger Zufall der Evolution? Oder handelt es sich um ein universelles Phänomen des Kosmos? Und wenn wir tatsächlich mit Aliens rechnen müssten, wie würde sich eine Begeg- nung mit ihnen auf unsere Kultur möglicherweise auswirken? Selbst darüber denken Wissenschaftler heute schon nach. Spezialfragen der Kosmosentwicklung wurden ebenfalls erörtert, wie z.B. alternative Denkansätze der Teilchenphysik, historische und aktuelle Prozesse der Wahrheitsfindung und die Verlässlichkeit der Ergebnisse der Wissenschaft.
Wir legen in diesem Buch die wesentlichen Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung der Freien Akademie zum gleich- lautenden Thema vor. Leider konnten zwei Hauptvorträge – von Matthias Steinmetz „Dunkle Energie und die beschleu- nigte Expansion des Universums“ und von Joachim Wambsganß „Exoplaneten – Auf der Suche nach der zweiten Erde“ – nicht mit publiziert werden. Die Tagung fand vom 5. bis 8. Mai 2015 in Teltow bei Berlin statt und hat Erkenntnisse und Hypothesen zur Diskussion gestellt und die Sichtweisen zum menschlichen Dasein in unserer Welt vertieft.

Vorwort der Herausgeber

VOLKER MUELLER
Das Dasein des Menschen im Kosmos

DIETER B. HERRMANN
Die Suche nach dem Anfang des Universums

CHRISTIAN SPIERING
Dunkle Materie – eine unendliche Geschichte?

DIETER B. HERRMANN
Antimaterie. Gibt es Gegenwelten im Universum?

ALEXANDER WARMUTH
Der Sonne entgegen: Sonnenforschung vom Weltraum aus

ANDREAS ANTON & MICHAEL SCHETSCHE
Wenn die Außerirdischen kämen. Kontaktszenarien mit dem maximal Fremden

PETER HABISON
Die Europäische Südsternwarte ESO und ihre Observatorien

HERBERT HÖRZ
Wie wahr sind die Aussagen der Naturwissenschaften?

CHRISTIAN MICHELSEN
Die Atomlehre von Leukipp und Demokrit – eine wissenschaftlich anschlussfähige Spekulation der griechischen Philoso- phie?

ISBN 978-3-923834-33-4, 184 S., Berlin 2016, 19,90 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 34

Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert -Ursachen, Konsequenzen, Alternativen.

Volker Mueller, Bernhard Verbeek, Gerhard Sollbach, Franz M. Wuketits, Werner Onken, Thomas Junker, Tina Bär, Mat- thias Jochheim. Dieter Fauth, Renate Bauer, Christian Michelsen, Mathias Weifert, Jan Bretschneider, Rüdiger Blaschke

Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und das Recht auf Menschenwürde. Unser Recht auf Leben zu bewahren und durchzusetzen, ist eine wesentliche gesellschaftliche und ethische Aufgabe. In den letzten 100 Jahren gab es allerdings Krieg, heiße Kriege und den Kalten Krieg. Jeder Krieg stellt das Recht auf Leben durch Gewalt gegen andere Menschen (und die Natur) und durch militärische Mittel grundlegend infrage. Die Friedensbewegungen der letzten Jahrzehnte haben diese Sachverhalte als Grundlage ihrer Aktivitäten, jedoch mit eher geringen Erfolgen im 20. und 21. Jahrhundert. Wir haben gerade dort Verluste an Freiheiten und Menschenrechten erleben müssen, wo Diktaturen und Autokratien herr- schen und Rechtsstaatlichkeit abgebaut wurde. Frieden, Freiheit und Menschenrechte gehören zusammen, sie bedingen einander. Wir haben ein natürliches Recht darauf. Das Thema dieses Buches befasst sich mit diesem grundlegenden Thema des Daseins und Zusammenlebens der Menschen. Es stellt Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert und ei- nige wesentliche Ursachen, Konsequenzen und Alternativen in den Mittelpunkt. Dabei suchen wir, wie viele andere Men- schen, nach einem Leben in Frieden und Vielfalt, in Freiheit und Demokratie, in Toleranz und Humanität.

VOLKER MUELLER
Statt eines Vorworts: „Nie wieder!“

BERNHARD VERBEEK
Die anthropologischen Wurzeln von Kriegsbereitschaft

GERHARD E. SOLLBACH Kriegsstimmung 1914?

FRANZ M. WUKETITS
Zum Unfrieden verurteilt? Ressourcenknappheit und mögliche zukünftige Kriegsgefahren

WERNER ONKEN
Frieden als ökonomische Aufgabe

THOMAS JUNKER
Biowaffe Kunst? Warum sie Frieden schafft und Kriege schürt

TINA BÄR
Gewaltfreie und lebensfreundliche Konfliktlösungen – Chancen der Mediation

MATTHIAS JOCHHEIM
Krieg als eine soziale Krankheit – der Beitrag von Ärztinnen und Ärzten zu ihrer Verhütung

DIETER FAUTH
Zur personalen Aktualität des Ersten Weltkrieges bis heute

RENATE BAUER
Freigeistige Haltungen zum Ersten Weltkrieg

MATHIAS WEIFERT
Die deutschen Volksgruppen Mittel- und Südosteuropas seit dem Ersten Weltkrieg – Leidensweg, Status quo und Zu- kunftsaussichten

JAN BRETSCHNEIDER
Ist der Mensch von Natur aus aggressiv?

CHRISTIAN MICHELSEN
Fortschritt und Krieg. Caesars Rechtfertigung der Kriegseröffnung in Gallien und Ian Morris’ Theorie vom „produktiven Krieg“

RÜDIGER BLASCHKE
Gewaltfreiheit als Grundlage des Weltfriedens

ISBN 978-3-923834-32-7, 209 S., Berlin 2015, 19,90 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 33

Der Zusammenhang der Wissenschaften und Künste. Diderot und die Aufklärung.

Volker Mueller, Franz M. Wuketits, Erich Satter, Michael Schippan, Christian Michelsen, Stephan Kohnen

Im Jahr der Aufklärung 2013 steht eine intensive Beschäftigung mit den historischen und aktuellen Inhalten freien aufklä- rerischen Denkens und seinen gesellschaftlichen und weltanschaulichen Wirkungen im Vordergrund. Anlass ist der 300. Geburtstag eines der schillerndsten und inspirierendsten Köpfe der europäischen Aufklärung: Denis Diderot (1713–1784), der freidenkende Philosoph, Wissenschaftler, Schriftsteller, Dramatiker und Enzyklopädist. Aus der Zeit der Aufklärung heraus entwickeln sich die Geistesfreiheit, säkularer Humanismus und Menschenrechte.

Im Mittelpunkt der Befassung mit der historischen und aktuellen Aufklärung stehen
- die Entwicklung und Proklamierung der Menschenrechte und die Durchsetzung der bürgerlichen Verhältnisse für „Frei- heit, Gleichheit und Brüderlichkeit“
- die geistigen Vorbereitungen gesellschaftlicher Änderungen zur Überwindung knechtender und ungerechter sozialer Verhältnisse
- das Programm zur Überwindung der Unmündigkeit des Menschen und zur Entwicklung der kritischen Vernunft für die Beurteilung der Wirklichkeit
- die Befreiung der Wissenschaften von Theologie und kirchlicher Bevormundung, die Förderung der Wissenschaftsent- wicklungen sowie der Kampf gegen die Allianz von Thron und Altar
- ein beginnendes Entwicklungsdenken in Natur und Gesellschaft

VOLKER MUELLER Vorwort

VOLKER MUELLER
Das Phänomen der Europäischen Aufklärung

FRANZ M. WUKETITS
Diderot und die Anfänge des Evolutionsgedankens

VOLKER MUELLER
Wissen und Weisheit. Denis Diderots Idee vom Ganzen und die „Encyclopédie“

ERICH SATTER
Die Wechselwirkung von Ethik und Ästhetik. Von Denis Diderots intuitiver Ästhetik zu Victor Krafts Kulturethik

MICHAEL SCHIPPAN
Denis Diderot und Katharina die Große. Wissenschaften und Künste zur „Zivilisierung“ Russlands?

CHRISTIAN MICHELSEN
Der Skeptizismus in Diderots Schrift „Philosophische Gedanken“ von 1746

STEPHAN KOHNEN
Ein Erdbeben in der besten aller möglichen Welten? – Drei Texte (Leibniz, Voltaire, Kant) zum Theodizee-Problem

VOLKER MUELLER
Diderot, Voltaire und die „Encyclopédie“ – Streiflichter aus der Literatur

ISBN 978-3-923834-31-0, 204 S., Berlin 2014, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 32

Anfang und Ende des individuellen menschlichen Lebens als humanitäre Herausforderung

Volker Mueller, Dieter Fauth, Michael Meyer, Gerhard Rampp, Olaf Christensen, Wiltrud Mollenkopf, Theresia Maria de Jong, Stephan Dorschner, André Martin, Philipp Schrögel, Erich Satter, Jan Bretschneider

Der Band 32 der von Volker Mueller herausgegebenen Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE mit dem Titel „Anfang und Ende des individuellen menschlichen Lebens als humanitäre Herausforderung“ liegt nun vor. Er dokumentiert die Vor- träge bzw. Ergebnisse einer wissenschaftlichen Tagung, die im Mai 2012 in der Frankenakademie Schloss Schney statt- fand. Lebensanfang und Lebensende markieren und „umrahmen“ bekanntlich das individuelle Dasein des Menschen in der Welt. Dazwischen liegt das Leben, das jeder Mensch nach seinen Anlagen, Fähigkeiten, Kräften, Umständen und Entwicklungspotentialen gestaltet. Menschenwürde und Menschenrechte sind tragende zivilisatorische und ethische Grundlagen dafür. Das vorliegende Buch erörtert eine Reihe von sich in Wechselwirkungen befindliche naturwissen- schaftliche, medizinische, philosophische und ethische Fragen des Beginns und Endes des Lebens des menschlichen In- dividuums. Jeder Mensch ist von diesem Thema persönlich und existentiell betroffen. Die Autorinnen und Autoren entwickelten sowohl wissenschaftlich-theoretische als auch lebenspraktische humanistische Perspektiven. Fakten sowie Reflexionen über die gesellschaftspolitische und ethische Relevanz dieser Fakten werden geboten, die uns mündiger als vorher sein lassen. Wichtig sind insgesamt die Beachtung weltanschaulich-religiöser Aspekte, der „guten Sitten“ und der Menschenrechte, aber auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen und kulturelle Voraussetzungen des Anfangs und Endes menschlichen Lebens. Ein humanistisches Menschenbild wird auch dadurch geprägt, wie wir unseren Anfang und unser Ende angemessen, würdig und menschlich gestalten.

Vorwort HERAUSFORDERUNGEN

MICHAEL MEYER
Biotechniken beim vorgeburtlichen menschlichen Leben im ethischen Spannungsfeld

GERHARD RAMPP Sterbehilfe in Deutschland

OLAF CHRISTENSEN Gesetzlicher Lebensschutz

UMGANG

WILTRUD MOLLENKOPF
Eine praktisch-medizinische Perspektive auf Vorgeburt und Geburt sowie Sterbenskrankheit und Tod

THERESIA MARIA DE JONG
Ein Kind auf Umwegen – Künstliche Befruchtung auf dem Prüfstand

STEPHAN DORSCHNER
Das Lebensende aus Sicht der Pflegewissenschaft – Ausgewählte Aspekte

ANDRÉ MARTIN / PHILIPP SCHRÖGEL
Bürgerdialog „Hightech-Medizin – Welche Gesundheit wollen wir?“

PHILOSOPHISCHES

ERICH SATTER
Die Axt des Holzfällers – Überlegungen zum Ich und einem Leben nach dem Tode

JAN BRETSCHNEIDER
Vom Ende menschlichen und tierlichen Lebens – Ein Vergleich

GESCHICHTE

DIETER FAUTH
Eugenische NS-Verbrechen als Mahnung für die Gegenwart

ISBN 978-3-923834-30-3, 198 S., Berlin 2013 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 31

Gentechnik - Möglichkeiten und Grenzen

Volker Mueller, Rolf Röber, Traud Winkelmann, Jörg Kleiber, Hans-Jörg Jacobsen, Martha Mertens, Evelyn Klocke, Jan Bretschneider, Peter Reuther

Die Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnik werden nicht allein in der Wissenschaft, sondern gerade auch in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert. Erzeugen Wissenschaftler Zellen mit synthetischem Erbgut, vollziehen sie quasi einen Schöpfungsakt? Kann die Biologie nun klären, was die Natur des Lebens ist? Welche Fragen stellen sich im Zusammen- hang mit der Verwendung synthetischen Erbgutes noch? Was bedeutet die Gentechnik für den Menschen und das Men- schenbild selbst? Fundierte Informationen zur Gentechnik sind vielen Zeitgenossen eher wenig geläufig. Trotzdem fühlen sich viele Menschen in der Lage, die Gentechnik entweder in Bausch und Bogen zu verdammen oder in den Himmel zu heben. Was ist also Gentechnik, wie ist sie zu verstehen und zu bewerten? Was kann sie? Was sollte sie möglicherweise nicht tun? In diesem Kontext wird auch der Einfluss von Ideologien, Religionen, Weltanschauungen oder Moral deutlich. Offenbar hat die Gentechnik großartige Möglichkeiten. Ihre Grenzen liegen vermutlich nicht so sehr im technischen Be- reich. Es stellt sich zudem eine Gemengelage aus dem Mangel an Faktenwissen und althergebrachten Traditionen, Wert- vorstellungen und Ängsten vor der realen Welt dar. Diese führt dazu, dass die Gentechnik oftmals nur negativ betrachtet wird. Andererseits werden die Verfahren der Kreuzung und Auslese in der Pflanzen- und Tierzüchtung schon sehr lange erfolgreich angewandt und kaum ein Mensch stört sich daran. Worin besteht zum Beispiel der Unterschied zwischen Kreuzung und Gentechnik? Eine wichtige Debatte war (und ist) die über Grenzen der Gentechnik, die mit Begriffen wie Humangenom, Ethik, Menschenwürde und Humanismus, technischer und militärischer Missbrauch, Auskreuzung des Transgens, Tierexperimente, demokratische Legitimation von Kritikern und von Wirtschaft sowie der Verantwortung der Wissenschaftler und der Kontrolle der Gentechnik verbunden ist. Aber auch die Chancen und Vorteile einer kontrollierten Anwendung gentechnischer Verfahren (z.B. bei gentechnisch verbesserten Lebensmitteln) und ihre gesellschaftspoliti- sche Bedeutung werden in den folgenden Buchbeiträgen klar herausgestellt. Vom 2. bis 5. Juni 2011 fand in der Franken- akademie Schloß Schney die wissenschaftliche Tagung der FREIEN AKADEMIE zum Thema „Gentechnik – Möglichkeiten und Grenzen“ statt, die sich diesen und anderen Fragestellungen widmete, vor allem mit dem Blick auf Pflanzen. Es gelang eine Synthese aus fruchtbaren interdisziplinären Ansätzen von Information, einer sachlichen Darstel- lung der Fakten und der anschließenden Bewertung. Die wissenschaftliche Leitung lag in den Händen von Prof. Dr. Rolf Röber. Auf der Akademie-Tagung gab es – neben den Hauptreferaten – die Gelegenheit, in vorbereiteten kurzen Beiträ- gen eigene Thesen und Ideen zum Thema vorzutragen. Die Beiträge werden hier ebenfalls mit publiziert.

Vorwort

ROLF RÖBER
Von Jean-Baptiste de Lamarck und Charles Darwin über Gregor Mendel bis James Watson und Francis Crick, und wei- ter?

TRAUD WINKELMANN
Gentechnik bei Pflanzen – Methoden, Anwendungen und Chancen

JÖRG KLEIBER Gentechnik in der Medizin

HANS-JÖRG JACOBSEN
Probleme der Pflanzenproduktion und gentechnische Lösungen: Beiträge zur Nachhaltigkeit

HANS-JÖRG JACOBSEN
Gentechnik in der Landwirtschaft: Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit!

MARTHA MERTENS Risiken der Agrogentechnik

EVELYN KLOCKE
Gentechnik und Lebensmittel. Ein Diskurs über unsere tägliche Portion Gene

JAN BRETSCHNEIDER
Eine kleine Philosophie des Gens

PETER REUTHER
Das Problem der Genetik aus der Sicht der Literatur

ISBN 978-3-923834-29-7, 153 S., Berlin 2012 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 30

Die neuen Weltmächte? China und Indien im Verhältnis zu Europa

Volker Mueller, Gunter Willing, Wolfram Adolphi, Gerhard Kias, Wolfgang-Peter Zingel, Peiqi Han, Rolf Röber

Bei der Ausrufung der Volksrepublik China durch Mao Zedong im August 1949 war das Land noch halbkolonial und -feu- dalistisch geprägt. In den 1950er und 60er Jahren verdeutlichten das katastrophale Scheitern des „Großen Sprungs nach vorn“ und die „Kulturrevolution“ exemplarisch die Probleme des „sozialistischen Übergangs“. Heute bilden megalomani- sche Hochhäuser die Skyline von Schanghai und Peking. Das Land bestreitet die Hälfte der Weltstahlproduktion und - konsumtion. Die chinesischen Börsen stehen weltweit auf den Top-Performer-Listen. In Südostasien nutzte China die jüngste Weltwirtschaftskrise dazu, seinen Einfluss – auch auf Kosten Nordamerikas – auszubauen. Seine wachsende Präsenz in Afrika verdankt sich dem strategischen Erfordernis, die Versorgung seiner Wirtschaft mit Energie und Rohstof- fen sicherzustellen. Die Volksrepublik China hat aber auch 225 Millionen Wanderarbeiterinnen und -arbeiter, die unter prekären Verhältnissen leben müssen. Fragen nach dem Demokratisierungsprozess im Lande, nach kultureller Öffnung und Rechtsstaatlichkeit sind kritikwürdig und umstritten. Mehrmals wurde in Vorträgen hervorgehoben, dass sich die Volksrepublik China in einem sehr schnellen Wandel befindet. In Europa und Nordamerika hat man verstanden, dass das „Reich der Mitte“ hinsichtlich vieler gesellschaftlicher Prozesse eine Herausforderung für den „Rest der Welt“ geworden ist.

Indien, das Land immer noch atemberaubender Gegensätze, ist ebenfalls in Bewegung. Ehemals nur Faszination für künstlerisch und spiritistisch Interessierte, gewinnt das Land zunehmend sein Ansehen aus wirtschaftlichen Erfolgen und technologischen Spitzenleistungen, vor allem auch auf dem Gebiet der Software-Industrie. Längst investiert indisches Ka- pital weltweit; mit „Bollywood“ existiert die größte Filmindustrie der Welt. Als Atommacht bleibt Indien eine große politische Herausforderung, auch für Europa.

GUNTER WILLING
China und Indien am Beginn des 21. Jahrhunderts – Versuch der Annäherung an eine unübersichtliche Thematik

WOLFRAM ADOLPHI
Zur Bedeutung Mao Zedongs für das heutige China

GERHARD KLAS
Indien zwischen Verzweiflung und Widerstand

WOLFGANG-PETER ZINGEL
Indien zwischen wirtschaftlichem Aufstieg und sozialen Herausforderungen

PEIQI HAN
Das Frauenbild im chinesischen Kino (1949-2009)

GUNTER WILLING
Vom Kuli zum Tycoon – Geschichte und Geschichten der chinesischen Auswanderer in Thailand

ROLF RÖBER
Taiwan – nur eine Insel?

ISBN 978-3-923834-28-0, 117 S., Berlin 2011, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 29

Bewusstsein und Ich

Volker Mueller,Renate Bauer, Hans Markowitsch/ Sabine Borsutzki, Thomas Zoglauer, Peter Glanz- mann, Franz Josef Wetz, Reinhard Margreiter, Walter Otto Ötsch, Ernst Grewel, Jan Bretschneider

Der Band 29 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE dokumentiert die Vorträge bzw. Ergebnisse der wissenschaftli- chen Tagung, die vom 21. bis 24. Mai 2010 in der Frankenakademie Schloß Schney stattfand. Die Tagung hatte das Thema „Bewusstsein und Ich. Implikationen neuer Erkenntnisse über Gehirn und Geist für Gesellschaft und Mensch“. Das Ziel der Tagung war es, sich mit den in den letzten Jahren entwickelten Erkenntnissen über das menschliche Gehirn und seine Funktionsweise vertraut zu machen und mit ihnen auseinanderzusetzen. Ihre Einflüsse auf die Menschenbilder und ethischen Auffassungen sollten dabei mit erörtert werden. Neue Forschungsergebnisse über die Physiologie und Struktur des Gehirns werfen Fragen auf sowohl für unser Selbstbild als Menschen wie auch für die menschliche Gesell- schaft und ihre Vorstellungen vom Menschen überhaupt. Sind wir wirklich so frei und autonom, wie wir denken? Führen uns neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse zu einer neuen Auffassung vom menschlichen Bewusstsein? Woraus leiten sich unsere sozialen und ethischen Verhaltensweisen und Werte ab? All dies sind Fragen, die in den letzten Jahren intensiver diskutiert werden.

Volker Mueller: Vorwort

Renate Bauer:
Bewusstsein und Ich - Implikationen über Gehirn und Geist für Gesellschaft und Mensch. Zur Einführung in das Tagungs- thema

Hans Markowitsch/ Sabine Borsutzki:
Entwicklung und Störungen des menschlichen Bewusstseins aus neurowissenschaftlicher Sicht

Thomas Zoglauer:
Sind Freiheit und moralische Autonomie eine Illusion? – Konsequenzen für die Ethik

Peter Glanzmann:
Der Traum als Weg zum Bewusstsein

Franz Josef Wetz:
Kränkende Wissenschaft – Der lange Abschied großer Selbstbilder

Reinhard Margreiter:
Annäherungen an das Phänomen der Mystik

Walter Otto Ötsch:
Das Bewusstsein des Homo Oeconomicus

Ernst Grewel:
Evolutionäre Intelligenz bei Tieren und Menschen

Jan Bretschneider:
Cogito, ergo sum. – Sum, ergo cogito?

ISBN 978-3-923834-27-3, 139 S., Berlin 2010, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 28

Wohin brachte uns Charles Darwin?

Volker Mueller, Franz M. Wuketits, Dittmar Graf, Jan Bretschneider, Winfried Henke, Volker Sommer, Christoph Antweiler, Bernhard Verbeek

Der vorliegende Band 28 der Schriftenreihe der Freien Akademie geht auf eine Arbeitstagung zurück, die vom 1.bis 4. Mai 2008 in der Frankenakademie Schloss Schney bei Lichtenfels stattgefunden hat.

Franz M. Wuketits:
Charles Darwin - ein stiller Revolutionär

Dittmar Graf:
Auferstehung des Schöpfungsglaubens - Kreationismus in Europa

Jan Bretschneider:
Der "alte" Darwin und die "neuen" Theorien

Winfried Henke:
"Licht wird fallen auf den Ursprung des Menschen" - Paläoanthropologie und Menschenbild

Volker Sommer:
Kultur in der Natur - Wenn Tiere wie Menschen sind

Christoph Antweiler:
Evolutionistische Kulturtheorie - Darwin und der Wandel von Gesellschaften

Bernhard Verbeek:
Ist Darwin schuld an Völkermord und Glaubenskriegen?

Erhard Oeser:
Darwins evolutionärer Humanismus und die Folgen

Franz M. Wuketits:
Darwin heute - Versuch einer Bilanz

ISBN 978-3-923834-26-6, 188 S., Berlin 2009, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 27

Mensch und Ökonmie - Wirtschaften zwischen Humanität und Profit

Dieter Fauth, Roland Geitmann, Thomas Marxhausen, Walter Ötsch, Gunter Willing, Wilhelm Gug- genberger, Bernd Senf, Werner Onken

Der vorliegende Band 27 der Schriftenreihe der Freien Akademie geht auf eine Arbeitstagung zurück, die vom 28. April bis 1. Mai 2007 auf dem Gutshof Havelland in Falkenrehde bei Berlin stattgefunden hat.
Ziel war, mit der Ökonomie einen grundlegenden Lebensbereich des einzelnen Menschen und der Geselschaft unter Fra- gestellungen der Humanwissenschaften zu bedenken. Eine solche Reflexion ist angesichts der vielschichtigen aktuellen Entwicklungen und der kontroversen Diskussionen unserer Zeit notwendiger denn je.

DIETER FAUTH
Humanität in der Ökonomie als Thema - Zur Einführung

ROLAND GEITMANN
Weisheitsschätze der Religionen für ein Wirtschaften im Dienst des Menschen

THOMAS MARXHAUSEN
Mensch und Ökonomie in marxistischer Sicht

WALTER ÖTSCH
Freiheit und Manipulation im Diskurs um den Markt - Das ursprüngliche neoliberale Propaganda-Projekt

GUNTER WILLING
Der globalisierte Kapitalismus in Südostasien unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Situation thailändischer Frauen

WILHELM GUGGENBERGER
Die Ökonomie der Knappheit im Kapitalismus und Gottes Ökonomie der Fülle

BERND SENF
Die blinden Flecken der herrschenden Ökonomie

WERNER ONKEN
Die Genossenschaftssiedlung Eden-Oranienburg - Ein Modellversuch mit sozialpflichtigem Boden

DIETER FAUTH
Nicht herrschende Wirtschaftskonzepte im konzertanten Ringen um den Menschen in der Ökonomie

ISBN 978-3-923834-25-9, 151 S., Berlin 2007, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 26

Utopien zwischen Anspruch und Wirklichkeit - Perspektiven utopischen Denkens

Volker Mueller, Falko Schmieder, Eckhart Pilick, Martin Koch, Niels Barmeyer, Thomas Marxhausen, Frank Engster, Dieter Fauth, Jan Bretschneider

Aus dem Vorwort:

Die FREIE AKADEMIE hatte im Frühjahr 2006 zu einer Arbeitstagung eingeladen, für die das Thema "Utopien zwischen Anspruch und Wirklichkeit" gewählt worden war, um den "Perspektiven utopischen Denkens" nachzugehen, wie es im Untertitel hieß. Die inhaltliche Vorbereitung und wissenschaftliche Tagungsleitung hatten Dr. Volker Mueller und Dr. Falko Schmieder gemeinsam übernommen. Die Veranstaltung fand vom 28. April bis 1. Mai 2006 in der Franken-Akademie Schloß Schney in Lichtenfels statt. Zur Zielsetzung hieß es in der Einladung:

"Seit geraumer Zeit befindet sich das utopische Denken vor neuen Herausforderungen. Zum einen scheint es, als ob die Erfahrungen mit politischen Diktaturen aufs Ganze bezogene alternative Gesellschaftsentwürfe vollständig dikreditiert haben; zum anderen scheinen die aktuellen Erfahrungen mit einer sich verselbstständigenden globalen Ökonomie und ihren zahlreichen Sachzwängen das Denken immer fest an das Bestehende zu binden unf auf unmittelbar Machbares zu verpflichten. Pragmatik scheint vor visionärem Denken und perspektivischem Handeln Vorrang zu haben.

Wenn das menschliche Denken doch einmal die Kraft zur Übersteigung der Realität findet, dann scheint dies nicht mehr in der Form des utopischen Denkens, sondern in Form religiöser oder irrationaler Vorstellungen oder aber in Form techni- zistischer Prognosen zu geschehen.
Ohne utopischen Denken ist auch die Wissenschaftsentwicklung undenkbar. Naturwissenschaft und Technik haben inno- vative methodische Vorgehensweisen entwickelt, die wissenschaftlichen Fortschritt erst ermöglicht haben. Utopien haben eine wichtige und nicht wegzudenkende Funktion - in der Geschichte, Gegenwart und Zukunft."

Der Band 26 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE fasst die für den Druck ausgearbeiteten Vorträge zum Themen- kreis "Utopien zwischen Anspruch und Wirklichkeit" zusammen.

Prof. Dr.-Ing. Jörg Albertz
Präsident der Freien Akademie im Dezember 2006

ISBN 3-923834-24-1, 192 S., Berlin 2006, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 25

Aufklärung, Vernunft, Religion Kant und Feuerbach

Volker Mueller, Manfred Kugelstadt, Margit Ruffing, Bernhard Braun, Reinhard Margreiter, Manuela Koppe, Frieder Otto Wolf, Gianluca Battistel, Falco Schmieder, Alfred Schmidt

Das Jahr 2004 war ein in der Philosophie - und nicht zuletzt auch in den Medien - viel beachtetes Jubiläumsjahr. Vor 200 Jahren, im Jahre 1804, starb der große Königsberger Philosoph Immanuel Kant. Im selben Jahr 1804 wurde Ludwig Feu- erbach geboren, ein Jubiläum, das die Deutsche Post sogar zur Herausgabe einer Sonderbriefmarke veranlasste.
Auch die FREIE AKADEMIE hat in diesem Jahr in ihrer Arbeit ein Thema aufgegriffen, das sich mit diesen beiden Philo- sophen aus heutiger Sicht befasst, und zu einer Arbeitstagung unter dem Thema »Aufklärung, Vernunft, Religion - Kant und Feuerbach« eingeladen. Diese Tagung, die vom 3. bis 6. Juni 2004 in der Franken-Akademie Schloss Schney in Lichtenfels stattfand, wurde von Dr. REINHARD Margreiter und Dr. VOLKER Mueller gemeinsam vorbereitet und geleitet. In der Vorankündigung hieß es zur Zielsetzung der Veranstaltung:

»Beide Philosophen sind bedeutsam als dezidierte Vertreter der Aufklärung und des klassischen philosophischen Den- kens: KANT als Anwalt eines Vertrauens auf Vernunft sowie als Gründungsvater der modernen Philosophie und Wissen- schaftstheorie, Feuerbach hingegen - im Sinne eines Korrektivs dazu - als Anwalt des sinnlichen und »ganzen« Men-schen, den er gegen ein bloß abstraktes Verständnis verteidigen will. Kaum je wurden die beiden Denker in ihren überaus interessanten Ähnlichkeiten und Unterschieden vergleichend rezipiert.

VOLKER MUELLER
Aufklärung und freies Denken bei Kant und Feuerbach - Eine Einführung

MANFRED KUGELSTADT
Kants Vernunftbegriff und einige seiner Wirkungen - Eine einführende Darstellung

MARGIT RUFFING
Die Bedeutung des Gefühls in Kants Religionsphilosophie

BERNHARD BRAUN
Feuerbachs Gotteskritik - Eine berechtigte Antwort auf Hegel und Kant?

REINHARD MARGREITER
Aufklärung und Mystik bei Kant und Feuerbach

MANUELA KOPPE
Humanismus ist das wesentliche Princip meiner Anschauung - Gedanken zu Feuerbachs Auffassungen über Kant

FRIEDER OTTO WOLF
Feuerbach und Herder - Eine erste Annäherung an eine andere Genealogie des Humanismus

GIANLUCA BATTISTEL
Naturphilosophie und Willensfreiheit - Problemaspekte in Feuerbachs Materialismus

FALKO SCHMIEDER
Feuerbachs neue Philosophie als neue Religion

ALFRED SCHMIDT
Feuerbachs Übergang vom Anthropologismus zum Naturalismus

ISBN 3-923834-23-3, 212 S., Berlin 2005, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Peter Engelhard, Jörg Albertz, Friedrich Cramer, Barbara Zibell, Ingo Rechenberg, Michael Herdy, Thorsten Hinz, Heiko Geue, Martin Koch, Walter Ötsch

ISBN 3-923834-22-5, 200 S., Berlin 2005, vergriffen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 24

Evolution zwischen Chaos und Ordnung

Band 23

Humanität - Hoffnungen und Illusionen

Franz M. Wuketitz, Maria Wuketitz, Erhard Oeser, Michael Schmidt-Salomon, Jean-Claude Wolf, Mohssen Massarrat, Kurt Weinke

Von Humanität bzw. Menschlichkeit ist viel die Rede: im Alltag, in der Politik, in der Philosophie, in den Religionen ... Aber wie "menschlich" sind wir wirklich?
Keine Religion, keine Ideologie vermochte bisher aus dem Menschen ein "wahrhaft humanes" Wesen zu machen. Viel- mehr sind selbst im Namen der Menschlichkeit grauenvolle Verbrechen begangen worden. Heilige Kriege gehören kei- neswegs der Vergangenheit an. In beinahe der Hälfte aller Länder wird nach wie vor die Todesstrafe vollstreckt. Moral entpuppt sich häufig als Doppelmoral.

Ist Menschlichkeit also bloß eine Illusion? Sind Menschenrechte bloß eine Erfindung der westlichen Industriegesellschaft, die damit ihre Interessen durchsetzen will? Muß die Idee der Humanität an unserer "menschlichen Realität" letzlich schei- tern?

FRANZ M. WUKETITS
Humanität - Ideen, Ideale, Illusionen

MARIA WUKETITS Menschenrechte im Zwielicht

ERHARD OESER
Die Evolution der Gewalt in der Geschichte der Menschheit

MICHAEL SCHMIDT-SALOMON
Hoffnung jenseits der Illusionen? Die Perspektive des evolutionären Humanismus

JEAN-CLAUDE WOLF Egoistische Ethik?

MOHSSEN MASSARRAT
Chancengleichheit als Universalethik der nachhaltigen (Welt-)Gesellschaft

KURT WEINKE
Humanes oder inhumanes Sterben - Pro und contra Euthanasie

FRANZ M.WUKETITS
Aufbau oder Abbau des Menschlichen

ISBN 3-923834-21-57, 115 S., Berlin 2004, 12,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 22

Staat und Kirche im werdenden Europa - Gemeinsamkeiten und Unterschiede im nationalen Vergleich

Dieter Fauth, Erich Satter, Wilhelm Kühlmann, Johannes Neumann, Hans Michael Heinig, Christian Walter, Christoph Körner, Andreas M. Rauch, Gerd Lüdemann, Alphons van Dijk, Herbert Schultze

In den Bereichen Politik, Recht, Wirtschaft, Finanzen, Militär- und Hochschulwesen befindet sich Europa mitten in einem Einigungsprozeß. Gilt dasselbe auch für den Bereich Religion und Weltanschauung? Ist ein europaweiter Integrationpro- zeß in diesem Bereich überhaupt wünschenswert, etwa um den genannten eher materiellen Belangen die notwendige geistige Grundlage zu verleihen? Oder bedarf es im Bereich Religion und Weltanschauung vorwiegend der Pluralität als Ausgleich zu dem ansonsten spürbaren Einheitsdruck, der möglicherweise nur auf der Basis unterscheidbarer Identitäten aushaltbar ist? Wie wird das Verhältnis zwischen Europäischer Union (EU) bzw. den EU-Mitgliedstaaten einerseits und den Kirchen bzw. Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften andrerseits auf der Ebenen der EU konzipiert? Wie soll es insbesondere aus der Sicht der genannten Gemeinschaften geregelt werden?

DIETER FAUTH / ERICH SATTER
Das Staat-Kirche-Verhältnis in europäischer Perspektive

WILHELM KÜHLMANN
Staat und Kirche in der Literatur religiöser Dissidenten

JOHANNES NEUMANN
Staat und Kirchen in verfassungsrechtlichen Texten der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten

HANS MICHAEL HEINIG
Vom deutschen Staatskirchenrecht zum europäischen Religions(verfassungs)recht

CHRISTIAN WALTER
Der Schutz religiöser Minderheiten im Recht der europäischen Gemeinschaft und nach der europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK)

CHRISTOPH KÖRNER
Finanzierung von Kirchen - Chancen und Probleme verschiedener Modelle in Europa sowie neue Wege

ANDREAS M. RAUCH
Staat und Kirchen im Sozialbereich - Konzepte in Europa

ALPHONS VAN DIJK
Wissenschaft und Bildung frei von staatlicher Bevormundung und privatem Kommerz - Gedanken und Beispiele aus den Niederlanden

HERBERT SCHULTZE
Religions- und Ethikunterrricht an öffentlichen Schulen im länderübergreifenden Vergleich

DIETER FAUTH / ERICH SATTER Staat und Kirche im werdenden Europa

DIETER FAUTH
Bibliographie zum Thema Staat und Kirche im werdenden Europa

ISBN 3-923834-20-9, 234 S., Berlin 2003, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 21

Werte und Normen - Wandel, Verfall und neue Perspektiven ethischer Lebensgestaltungen

Johannes Neumann, Volker Mueller, Martin Koch, Rolf Lachmann, Ursula Neumann, Christel Hassel- mann, Dieter Fauth

Seit etwa 20 Jahren haben die Begriffe Werte und Normen, die sich eher auszuschließen scheinen, Konjunktur. Ange- sichts vieler sozialer und ökologischer Probleme sprechen wir verstärkt von einem Verfall der Werte, von Wertewandel, von der Bewahrung humanistischer Werte oder der Notwendigkeit, bestimmte (welche?) Normen im Zusammen- leben der Menschen mit der Natur einzuhalten.

Wie entstehen Werte und Normen? Nach welchen Maßstäben beurteilen wir, ob sie für unsere Lebensgestaltung bedeut- sam sind oder nicht? Weisen Zusammenhänge auf die Ethik als philosophische Disziplin und auf Religion (oder Theolo- gie)?

In der Geschichte sehen wir, daß dem Wertebegriff auch sein Gegenteil, der Un-Wert, innewohnt. Sind nicht Geld und Kapital heute die »Werte« schlechthin? Von unwertem Leben wurde im »Dritten Reich« gesprochen. Ein Werteverfall wird heute konstatiert – gelegentlich mit Blick auf diktatorische Zeiten, die das eigene Denken abgenommen haben. Auch Wis- senschaft und Technik beeinflussen die Werteentwicklung angesichts globaler Zusammenhänge und Probleme immer deutlicher.

Wir kommen wieder zu der Frage, was der Halt, die Sicherheit, die Lebensorientierung für uns Menschen sein kann. Am Beginn eines neuen Jahrhunderts werden Sinnfragen verstärkt gestellt und zugleich denunziert. Stets ist neu um das Ver- hältnis von Religion/Weltanschauung, Ethik und Wertetheorie zu ringen. Die heranwachsende Generation bricht über- kommene Vorstellungen und sucht ihre eigene Lebenssicht und Lebensweise. Dabei rückt die Schule in den Vordergrund. Wie wirken Religionsunterricht, Ersatz- und Alternativfächer »Ethik« oder »Lebensgestaltung/Ethik/ Religi- onskunde«?

Die Referate dieser Tagung wurden in Band 21 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE veröffentlicht:

JOHANNES NEUMANN
Gesellschaft im Wandel - Was kommt auf uns zu?

VOLKER MUELLER
Humane Identität in ethischer Neuorientierung

MARTIN KOCH
Jenseits des Determinismus - Die Grenzen der Erkenntnis sind die Grenzen unserer Macht

ROLF LACHMANN
Außersprachliche Formen der moralischen Artikulation

CHRISTEL HASSELMANN
Das niedersächsische Unterrichtsfach"Werte und Normen" - Zwischen Ideal und Wirklichkeit

URSULA NEUMANN Macht Glaube besser?

DIETER FAUTH
Theologisches Verstehen fremder Weltsichten - Ansätze im Christentum für eine integrative Sinnorientierung

JOHANNES NEUMANN
Humanismus als Form autonomer Wertentscheidung

ISBN 3-923834-19-5, 169 S., Berlin 2002, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 20

Anthropologie der Medien - Mensch und Kommunikationstechnologien

Reinhard Margreiter, Karen Joisten, Erwin Fiala, Klaus Wiegerling, Emil Kettering, Stefan Weber, Theo Hug, Reinhard Knodt, Wolfgang Schirmacher, Wolfgang Müller Funk

Die neuen Medien, Telekommunikation und Computer, verändern in atemberaubendem Tempo unsere Welt - die äußere wie die innere. Produktion und Verteilung von Wissen, seine Speicherung und Nutzung werden ebenso augenfällig revo- lutioniert wie die bisherigen Formen der Kommunikation. Radikal ändern sich Gebrauch und Einschätzung menschlichen Erkennens - und damit auch die Bedingungen des Wahrnehmens, Fühlens und Wertens. Inwieweit, so läßt sich fragen, schaffen die neuen Kommunikationstechnologien - gegenüber der durch Mündlichkeit, Schriftlichkeit und Buchdruck be- stimmten Tradition - eine eigene Kultur und Lebenswelt und einen neuen Menschen.

Daß seit den Anfängen der Gattungsgeschichte unser Denken und unsere Wirklichkeit immer schon symbolisch-medial vermittelt sind und daß es sich dabei um historisch-kontingente soziale Konstruktionen handelt, ist eine These, die in der gegenwärtigen philosophischen und grundlagen-theoretischen Diskussion zunehmend an Profil gewinnt. Freilich wird be- sagte Konstruktivität oftmals auf sprachliche und kognitive Strukturen beschränkt. Eine "Anthropologie der Medien" hat je- doch die Aufgabe, auch andere - z.B. ästhetische und ethische, emotive und volitive - Strukturen der Medialität zu berücksichtigen und das menschliche Dasein grundsätzlich auch in seiner konkreten Vielfalt als medienabhängig zu be- greifen

Die Referate dieser Tagung wurden in Band 20 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE veröffentlicht:

OSWALD SCHWEMMER
Die symbolische Existenzform des Menschen - Zur Anthropologie der Medien

REINHARD MARGREITER
Was heißt und zu welchem Ende betreiben wir "Medienphilosophie"

KAREN JOISTEN
"Vom Subjekt zum Projekt" - Verluste des Menschseins in der "Post-Anthropologie" Vilém Flussers

ERWIN FIALA
Mediale Mechanismen der Individualisierung und Sozialsation

KLAUS WIEGERLING
Medienethik und mediale Ordnung der Welt

EMIL KETTERING
Weltbilder und Bildwelten - Die entfernte Wiklichkeit des Fernsehens

STEFAN WEBER
Gesellschaftsgesellschaft/turning turn/Medienmedien/Virenviren usw. Über einige Spezifika der (Beobachtung von) Netz- kommunikation und andere seltsame zirkuläre Verdoppelungen

THEO HUG
Instantane Wissensformen - Zum 'Weltwissen' von Mediengenerationen

REINHARD KNODT
Kino, Stadt und Medium der Sehnsucht - Eine poetisch-essayistische Betrachtung zur Kinomall

WOLFGANG SCHIRMACHER
Der virtuelle Mensch - Ein Trans ohne Eigenschaften?

WOLFGANG MÜLLER-FUNK
The medium is more than the message - Einführung in die narrative Theorie der Medien

ISBN 3-923834-18-7, 185 S., Berlin 2002, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 19

Renaissance des Bösen?

Franz M. Wuketits, Bernhard Verbeek, Wolfgang Kaul, Peter Meyer, Christoph Antweiler, Maria Wu- ketits, Udo Jesionek

Angesichts der weltweit steigenden Zahl von Kriminaldelikten, Terroranschlägen und Gewalttaten jeglicher Art – ganz zu schweigen von bewaffneten Konflikten und Kriegen – möchte man meinen, daß das »Böse« in unserer Welt überhand nimmt. Die Massenmedien tragen das ihre dazu bei: In den Nachrichten überwiegen Berichte über Gewalttaten, Korrupti- onsaffären, Betrugsskandale usw.; Fernseh- und Videofilme sind übersät mit »bösen Typen«, die keineswegs immer von den »Guten« besiegt werden. Keine Frage: Das »Böse« erfreut sich besonderer Attraktivität, es fasziniert und stößt zu- gleich ab, läßt aber keinen von uns völlig gleichgültig.

Nun ist das »Böse« ein abstrakter Begriff, in Philosophie und Theologie anzusiedeln. Die Tagung »Renaissance des Bösen?« aber soll den Begriff mit konkreten Inhalten füllen. Zum einen soll deutlich werden, was wir überhaupt unter »böse« – im Gegensatz zu »gut« – verstehen, welcher Kriterien wir uns dabei (im Alltag wie auch in der Moralphiloso- phie) bedienen. Zum zweiten wird es darum gehen, aus der Sicht verschiedener Disziplinen darzulegen, mit welchen menschlichen Aktivitäten das »Böse« belegt ist, so daß es keineswegs bloß um die Diskussion einer Metapher gehen wird. Schließlich wird zu klären sein, ob es gerechtfertigt ist, von einer »Renaissance des Bösen« zu sprechen – oder nur von einer veränderten Wahrnehmung dieses Phänomens in der heutigen Zeit.

FRANZ M. WUKETITS Die Faszination des Bösen

BERNHARD VERBEEK
Der Umgang mit dem Blauen Planeten – Das Naive und das Böse

WOLFGANG KAUL
Die Religionen und das Böse – Anmerkungen zum Thema

PETER MEYER
Krieg – Das kollektive Böse? Evolutionistische Perspektiven zum Verhältnis von Gut und Böse

CHRISTOPH ANTWEILER Zur Ethnologie des »Bösen«

MARIA WUKETITS
Böse Frauen – Die Schattenseiten des »schwachen Geschlechts«

UDO JESIONEK
Böse Kinder – Jugendliche als Täter

FRANZ M. WUKETITS
Sind wir zur Unmoral verurteilt?

ISBN 3-923834-17-9, 159 S., Berlin 1999, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 18

Fortschritt im geschichtlichen Wandel

Volker Mueller, Klaus Wellner, Peter Jäckel, Hans Mohr, Johannes Neumann, Erich Hahn, Endre Kiss, Johann J. Gestering, Georges Goedert, Anke Wellner, Barbara Neymeyr, Jörg Albertz

Der Fortschritt – vielbeschworen und vielgeschmäht – hat viele Gesichter. Was meinen wir überhaupt mit diesem Begriff? Wie und woran erkennen wir Fortschritt? Ist die Evolution der Natur in ihrer Vielfalt und Unendlichkeit als Fortschritt cha- rakterisierbar? Unter welchen Gesichtspunkten sind menschliche Entwicklungen, Veränderungen, Tendenzen, Erfindun- gen und Erkenntnisse als Fortschritte zu bewerten?

Wir erfahren verschiedene Fortschritte und Rückschläge und empfinden Sehnsucht nach ethischer und humanistischer Orientierung. Dabei kommt es vor, daß Fortschrittsauffassungen durch ideologische Vereinseitigung dogmatisiert und ge- radezu menschenfeindlich werden. Das wissenschaftliche Denken versucht auf seine Weise seit Jahrhunderten, den Be- griff und das Phänomen »Fortschritt« zu erschließen.

Diesen und ähnlichen Problemen ist unsere Arbeitstagung »Fortschritt im geschichtlichen Wandel« gewidmet. Im Ge- spräch mit Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen wollen wir uns einem umfassenderen und zugleich differenzierte- ren Verständnis der Fortschrittsproblematik nähern. Die Analyse von Kontroversen über den Fortschritt sowie das Verhältnis von gesellschaftlichem, sozialem und technisch-wissenschaftlichem Fortschritt sollen uns Kriterien und mögli- che Maßstäbe bewußt machen. Wir wollen versuchen, die Frage zu beantworten, ob Fortschritt ein geschichtlicher Pro- zeß mit besonderen Gesetzmäßigkeiten oder lediglich eine anthropomorphe Illusion ist.

Viele Fragen werden naturgemäß offen bleiben. Aber mit dieser Tagung wollen wir dazu beitragen, diese Probleme ge- nauer zu benennen und eigene Bewertungsmaßstäbe zur Fortschrittsthematik zu entwickeln.

VOLKER MUELLER
Fortschritt im Wandel – Zur Einführung in die Thematik

KLAUS WELLNER
Ist der Fortschritt eine anthropomorphe Illusion?

PETER JÄCKEL
Fortschritt und Entwicklung in Philosophie und Naturwissenschaften des 19. Jahrhunderts

HANS MOHR
Glauben die Naturwissenschaftler noch an den Fortschritt?

JOHANNES NEUMANN
Fortschritt und Wandel – Über Vieldeutigkeit und Karriere geläufiger Schlagworte

ERICH HAHN
Die Dialektik des Fortschritts in unserer Zeit

ENDRE KISS
Das Phänomen des Fortschritts im sozialontologischen Kontext

JOHANN J. GESTERING
Visionen des Fortschritts in der Kunst, das Leben zu denken und zu lenken

GEORGES GOEDERT
Fortschritt durch »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit«? Zu Nietzsches Kritik der Französischen Revolution

ANKE WELLNER
Das Entropiekonzept in der Literatur als Widersacher des modernen Fortschrittsglaubens – Zwei Beispiele aus der engli- schen Science Fiction

BARBARA NEYMEYR
Musils skeptischer Fortschrittsoptimismus – Zur Ambivalenz der Gesellschaftskritik in seinen Essays

JÖRG ALBERTZ
Natürliche und kulturelle Evolution – Können wir Fortschritt erkennen und bewerten?

ISBN 3-923834-16-0, 254 S., Berlin 1998, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 17

Wahrnehmung und Wirklichkeit – Wie wir unsere Umwelt sehen, erkennen und gestalten

Jörg Albertz, Alf C. Zimmer, Franz Seitelberger, Ulrich Freitag, Gundel Mattenklott, Wolfgang Först- ner, Heiko Neumann, H. Siegfried Stiehl

ISBN 3-923834-15-2, 263 S., Berlin 1997, vergriffen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Klaus Wellner, Franz Seitelberger, Erhard Oeser, Johann J. Gestering, Georges Goedert, Barbara Neymeyr, Endre Kiss, Rafael Capurro, Wiebrecht Ries, Renate Bauer

Der Begriff »Bewußtsein« ist aus unserer Sprach- und Vorstellungswelt nicht mehr wegzudenken. Dennoch ist das Wort »Bewußtsein« erst durch Christian Wolffs 1719 erschienenes Buch über Metaphysik »Vernünftige Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt« in Erscheinung getreten. Die ihm vorhergehenden lateinischen und englischen bzw. französischen Begriffe »conscientia« und »conscience« (»conscienceness«) bedeuten ursprünglich nur »Gewissen«. Hierin deutet sich eine über den psychologisch-biologischen Bereich hinausgehende Be- deutung des Bewußtseins an, die auch auf die moralische, religiöse und kulturgeschichtliche Sphäre verweist. Schon bald hat das Bewußtsein, ausgehend von Descartes‘ Gleichsetzung von »cogitatio« und »conscientia«, eine zentrale Stelle in der Philosophie und Psychologie erreicht und spielt in der Erkenntnis- und Moralphilosophie des deutschen Idea- lismus die Hauptrolle. Schopenhauer setzt in seiner Ablehnung des deutschen Idealismus dem verabsolutierten Bewußt- seins-Begriff die Macht des dunklen, triebhaften Willens entgegen. Von hier aus wird immer zugleich dem Bewußtsein das Unbewußte in allen Überlegungen und Untersuchungen gegenübergestellt. Auch uns beschäftigen noch immer Fra- gen aus dem Problemkreis der Entstehung des Bewußten aus dem Nicht-Bewußten. Aber außer solchen Entwicklungs- und Evolutionsproblemen rücken vor allem die hirnphysiologischen Untersuchungen zunehmend in den Mittelpunkt. Man versucht zu erforschen, wie bewußtes Handeln und Denken, aber auch das Bewußtsein selbst vom menschlichen Gehirn geleistet werden.

Band 16

Das Bewußtsein – philosophische, psychologische und physiologische Aspekte

Deswegen will die FREIE AKADEMIE in einer Arbeitstagung die unterschiedlichen Aspekte der bisher unternommenen Anstrengungen einer Selbstaufklärung des Bewußtseins aufzeigen und die Bedeutung der Thematik herausstellen.

KLAUS WELLNER
Reflexionen bezogen auf eine Phänomenologie des Bewußtseins

FRANZ SEITELBERGER
Zum Entstehen und Geschehen des Bewußtseins – Ein neurobiologischer Beitrag

ERHARD OESER
Die kognitive Wende und die Rückkehr des Bewußtseins – Integrationsmöglichkeiten multidimensionaler Bewußtseins- konzepte in den Kognitionswissenschaften

JOHANN J. GESTERING
Über den Umgang mit Bewußtsein – Jean Gebser und der indische Buddhismus

GEORGES GOEDERT
Schopenhauer, Nietzsche – Das SELBST-Bewußtsein oder Vom Ich zum Selbst

BARBARA NEYMEYR
Selbstbewußtsein ohne Selbst? – Zur Bewußtseinsproblematik in Schopenhauers Ästhetik

ENDRE KISS
Die Neukonstitution der philosophischen Wissenschaften als Nietzsches Lösung des Bewußtseinsproblems

RAFAEL CAPURRO Bewußtsein oder Dasein?

WIEBRECHT RIES
»Metaphysik der autonomen Schatten« – Zum Problem des Bewußtseins in Fernando Pessoas »Buch der Unruhe«

RENATE BAUER

Die Zukunft des Bewußtseins – Science Fiction und ihre Phantasien

KLAUS WELLNER
Die Rolle des Bewußtseins für die Entwicklung des objektiven Geistes

ISBN 3-923834-14-4, 219 S., Berlin 1994, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Hartmut Heyder, Franz M. Wuketits, Hero Janssen, Gabriele Safai, Werner Lange, Johannes Neumann, Ursula Neu- mann, Rainer Winkel

Band 15

Im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gemeinschaft

Wir alle befinden uns im Spannungsfeld zwischen »Individuum und Gemeinschaft« und sind davon bis in unseren per- sönlichsten Bereich hinein betroffen. Werte und Orientierungen ändern sich in unserer Zeit innerhalb einer Generation mehrfach. Wir müssen uns immer wieder Rechenschaft ablegen über Entwicklungstendenzen in unserer Gesellschaft und über die eigene Position ihnen gegenüber.

Es gibt kaum noch Begriffe, die nicht in Frage gestellt werden. Selbst das Individuum, das seit Renaissance und Aufklä- rung einen hohen Rang in unserer westlichen Werteskala einnimmt, bleibt nicht unangefochten. Ist es nicht mehr als eine kurze Durchgangsstation für Gene? Ist es lediglich Produkt gesellschaftlicher Bedingungen? Trifft unsere Idealvorstellung vom freien, selbstverantwortlichen Individuum noch die Realität?

Noch fragwürdiger sind überlieferte Gemeinschaftsformen geworden. Sogar die Familie, die lange als die natürliche Ele- mentarzelle menschlichen Zusammenlebens galt, ist in die Krise geraten. Die scheinbar naturgegebene Rollenverteilung zwischen Mann und Frau gilt weitgehend als überholt. Größere Gemeinschaften, die sich in der Menschheitsentwicklung gebildet hatten, verändern sich. Einerseits wachsen Staaten und Völker zu größeren Gemeinschaften zusammen, ande- rerseits zerfallen Riesenreiche in kleinere Gruppen, die sich oft erbittert gegenseitig bekämpfen.

HARTMUT HEYDER
Im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gemeinschaft – Einführung in das Tagungsthema

FRANZ M. WUKETITS
Unser stammesgeschichtliches Erbe unter den heutigen Lebensbedingungen

HERO JANSSEN
Gruppensprachen, ihre mögliche Rolle als Identifikationshilfen und als Abgrenzung

GABRIELE SAFAI
Kindheit in Entwicklungsländern und Industriestaaten

WERNER LANGE
Das marxistische Menschenbild zwischen Anspruch und Wirklichkeit

JOHANNES NEUMANN
Das Individuum, sein Sterben und Tod und die gesellschaftlichen Umstände

URSULA NEUMANN
Typisch Mann! – Typisch Frau! Gedanken und Fakten zur gesellschaftlichen Bedingtheit »weiblicher Eigenschaften«

RAINER WINKEL
»Dracula und die Polacken« oder: Vom Nutzen und Nachteil von Vor-Urteilen in ihren sozial-psychologischen Zusammen- hängen

ISBN 3-923834-13-6, 157 S., Berlin 1993, 15,00 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 14

Was ist das mit Volk und Nation? – Nationale Fragen in Europas Geschichte und Gegenwart

Kurt-Ulrich Jäschke, Hans-Dietrich Kahl, Wolfgang Deppert, Joachim Ehlers, Heinz Schilling, Günter Oesterle, Klaus Zernack, Robert Svetina, Czeslaw Milosz, Heddy Pross-Weerth, Margarete Dierks, Wolfgang Romann, Gabriele Safai

ISBN 3-923834-12-8, 264 S., Berlin 1992, vergriffen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Rolf Röber, Joachim Raupp, Karl F. Müller- Reissmann, Eberhard Seidel, Heiner Menn, Pierre Fornal- laz, Fritz A. Auweck, Kathi Dittrich, Gottfried Büttner

Band 13

Ganzheitlich, natürlich, ökologisch – was ist das eigentlich?

Ganzheitlich, natürlich, ökologisch ... In den Medien, in der Werbung, in zahlreichen Schriften und Veranstaltungen be- gegnen wir diesen Begriffen. Was meinen wir damit eigentlich? Was verbirgt sich hinter diesen Worten? Tragen sie zur Klärung und Verständigung bei oder lenken sie uns als Schlagwörter von einer exakten Analyse der Probleme ab?
Vor dem Hintergrund eines in Zukunft sicher weiter steigenden Interesses an der Umwelt, der Ökologie und der Natürlich- keit unserer Lebensweise will die FREIE AKADEMIE zu einer Standortbestimmung beitragen. Zugleich wollen wir aber auch versuchen herauszufinden, wohin der Weg auf ökologischen Pfaden führt.

Da stellt sich auch unmittelbar die Frage nach der Natürlichkeit unseres Daseins, unseres Handelns. Einer Antwort auf diese Frage können wir uns nur vom Gefühl her annähern. Zwei extreme Positionen lassen dabei viele Zwischenstufen zu. Der eine Standpunkt behauptet, nichts sei heute mehr natürlich, während der andere darauf beharrt, daß ohnehin alles natürlich sei.

Ganzheitliche Betrachtungsweisen haben in der zurückliegenden Zeit sicher mit dazu beigetragen, Umwelt-Probleme schärfer als zuvor zu erkennen und einzugrenzen, um sie danach in den Gesamtzusammenhang, die Ökologie, zurück- zuführen.

ROLF RÖBER
Einführung in das Tagungsthema

JOACHIM RAUPP
Was ist ökologisch am ökologischen Landbau? – Begriffsdefinitionen

KARL F. MÜLLER-REISSMANN
Ganzheitliche Urteilsbildung durch Leitwerte und Kriteriensysteme

EBERHARD SEIDEL/HEINER MENN
Der betriebswirtschaftliche Zugang zu ökologischen Problemen

PIERRE FORNALLAZ
Auf dem Weg zu einer verantworteten Wirtschaftsweise

FRITZ A. AUWECK
Aufgaben und Probleme ökologisch orientierter Planung im ländlichen Raum

KATHI DITTRICH
Ernährungsökologie – Eine ganzheitliche Betrachtungsweise von Ernährung

GOTTFRIED BÜTTNER
Das Menschen - und Weltbild Rudolf Steiners als Grundlage der Anthroposophischen Medizin

ROLF RÖBER
Kurze Zusammenfassung

ISBN 3-923834-11-X, 133 S., Berlin 1992, 12,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 12

Gesellschaft und Religion

Johannes Neumann, Hans-Dietrich Kahl, Volker Drehsen, Knut Walf, Johannes Brosseder, Ursula Neumann, Johannes Heinrichs, Rainer Funk

Die Menschen zu Ende des 20. Jahrhunderts begeben sich wieder auf die Suche nach dem (religiösen?) Sinn ihres Le- bens. Nach Tschernobyl und Ramstein, nach dem Mordaufruf von Ayatollah Khomeini und der Gleichsetzung von Emp- fängnisverhütung mit Mord durch den Vatikan, vermitteln die alten religiösen Formen keinen Halt und keinen Trost mehr. Aber auch die Fortschrittsgläubigkeit und der sorglose Optimismus der Konsumgesellschaft sind zusammengebrochen. Die Risiken sind ebenso unkalkulierbar wie unübersehbar geworden. Die Zerstörung der Ressourcen der Natur und unse- res natürlichen Lebensraumes signalisiert eine tiefreichende Störung unseres gesellschaftlichen Gefüges. Diese soziale Anomie ist Folge einer langen Verkettung kollektiver und individueller Fehlentscheidungen aufgrund bestimmter Glau- benssätze. Diese aus der abendländisch- christlichen Tradition stammenden verhängnisvollen (Fehl-)Haltungen sind weithin Ausdrucksweisen der traditionellen Deutung des Christentums. Dieses hat in der gegenwärtigen Situation einer- seits seine politische Position so gefestigt, wie seit Jahrhunderten nicht mehr. Andererseits ist die tatsächliche gesell- schaftliche Bedeutung der Kirchen weithin geschwunden. So kommt es zu einer merkwürdigen Spaltung: Die traditionellen Repräsentanten der Religion beherrschen einerseits die rechtlich abgesicherte politische Szene, sie behin- dern dabei die Suche nach neuem religiösen Sinn nach Kräften. Andererseits scheint sowohl die Entfremdung von der Kirche als auch die Sinnsuche nicht aufhaltbar.

Auf der geplanten Tagung sollen die Wandlungen gesellschaftlicher Voraussetzungen, die manifeste Verquickung politi- scher und religiös-kirchlicher Interessen, die problematische Lage der christlichen Ökumene und die psychologischen Grundlagen der pathologischen Entwicklung der modernen Gesellschaft dargestellt werden. Schließlich wird die grund- sätzliche Ambivalenz des Religiösen zu besprechen sein. Die religiöse Situation ist eng verwoben mit der gesellschaftli- chen Lage und der individuellen Position des heutigen Menschen. Alle drei Aspekte sollen bedacht werden.

JOHANNES NEUMANN
Gesellschaft und Religion – Zur Einführung in das Thema

HANS-DIETRICH KAHL
Kirche und Staatsgewalt in früheren Zeiten

VOLKER DREHSEN
Auf der Suche nach Religion – Anmerkungen zu einer Neuinterpretation religiöser Bedürftigkeiten

KNUT WALF
Der Staat im Dienst der Religion – Durchsetzung religiöser Vorstellungen in der Politik

JOHANNES NEUMANN
Zur religiösen Legitimation der Staatsgewalt in der Bundesrepublik Deutschland

JOHANNES BROSSEDER
Verhinderte und verhindernde Ökumene

URSULA NEUMANN
Was wir von Heiligen lernen sollen – Analyse eines Ideals

JOHANNES HEINRICHS
Ende der Dogmen? Grundzüge der neuen spirituellen Bewegung

RAINER FUNK
Die Pathologie der Normalität – Erich Fromms Theorie vom Gesellschafts-Charakter und der Rolle der Religion

ISBN 3-923834-10-1, 211 S., Berlin 1991, 12,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Wolfgang Welsch, Wiebrecht Ries, Henning Ottmann, Klaus Wellner, Reinhard Knodt, Reinhard Margreiter, Rafael Ca- purro, Reinhart Maurer, Volker Gerhardt, Günter Dux, Hubertus Mynarek

ISBN 3-923834-09-8, 220 S., Berlin 1991, vergriffen

Band 11

Aufklärung und Postmoderne – 200 Jahre nach der französischen Revolution das Ende aller Aufklärung?

Band 10

Aspekte der Angst in der »Therapiegesellschaft«

Renate Bauer, Rafael Capurro, Hans Zeier, Horst Petri, Heinz Wiesbrock, Gerda Lazarus-Mainka, Stavros Mentzos, Wolfgang Schmidbauer, Wiebrecht Ries, Hubertus Mynarek, Rainer Winkel

Menschen haben Angst. Dieses Gefühl begleitet sie seit ihrer phylogenetischen Entstehung und beeinflußt jede individu- elle Entwicklung. Angst ist somit eine mächtige Einflußgröße, auf den Einzelnen und auf die Gesellschaft. Daher gewinnt die Ermittlung von Angstursachen, die Erklärung ihrer Erscheinung und die Untersuchung des Umgangs mit ihr eine große Bedeutung, gerade heute, wo von einem neuen »Zeitalter der Angst« gesprochen wird und Umfragen auf starke Ängste hinsichtlich Kriegsgefahr, Atomenergie, Aufrüstung, Umweltzerstörung hinweisen. Das kann uns nicht gleichgültig lassen, denn Angst wird verschiedentlich als Widersacherin der Vernunft angesprochen. Hier wird darauf aufmerksam ge- macht, daß eine erkenntnisgeleitete Auseinandersetzung mit der Umwelt durch Angst beeinträchtigt wird.

Die FREIE AKADEMIE , die sich dem Ziel verpflichtet fühlt, Menschen bei der Erarbeitung einer eigenen Orientierung im Dasein zu unterstützen und ihnen bei der Integration vermittelter Erkenntnisse und Einsichten zu helfen, kann daher an einer Diskussion der Angst nicht vorbeigehen.

RENATE BAUER
Aspekte der Angst – Einführung in das Tagungsthema

RAFAEL CAPURRO
Frohmütiges Denken – Aspekte der Angst bei Platon und Heidegger

HANS ZEIER
Physiologische und biologische Aspekte der Angst

HORST PETRI
Kinderängste in unserer Zeit – Bestandsaufnahme und psychoanalytische Gedanken zur vergifteten Kindheit

HEINZ WIESBROCK
Umgang mit politisch-gesellschaftlich relevanten Ängsten – über Wahrnehmung und Akzeptanz von Gefahren

GERDA LAZARUS-MAINKA Medien und Angst

STAVROS MENTZOS
Funktionale und dysfunktionale Angst – Normalpsychologische und psychopathologische Aspekte der Angst

WOLFGANG SCHMIDBAUER Kritik der Therapie

WIEBRECHT RIES
Angst und Gnosis – Zu einigen Aspekten der philosophischen Rezeption der Angst

HUBERTUS MYNAREK
Theologische Betrachtungen zur Angst

RAINER WINKEL
Unde venis? – Quo vadis? Oder: Pädagogische und psychologische Hinweise zur Entstehung und Bewältigung schuli- scher und sozialer Ängste

RENATE BAUER Schlußworte zur Tagung

ISBN 3-923834-08-X, 255 S., Berlin 1990, 12,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 9

Evolution und Evolutionsstrategien in Biologie, Technik und Gesellschaft

Jörg Albertz, Ingo Rechenberg, Paul Abley, Olav Röhrer-Ertl, Hubert Markl, Gerhard Vollmer, Franz M. Wuketits, Hajo Otten, Johann-Gerhard Helmcke, Hans-Paul Schwefel

ISBN 3-923834-07-1, 267 S., Berlin 1989, vergriffen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Klaus Wellner, Johannes Heinrichs, Oswald Schwemmer, Gerhard Vollmer, Reinhard Margreiter, Bernulf Kanitscheider, Volker Gerhardt, Wiebrecht Ries, Curt Paul Janz

ISBN 3-923834-06-3, 229 S., Berlin 1988, vergriffen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Renate Bauer, Klaus Wellner, Hubertus Mynarek, Wolfgang Deppert, Walter von Lucadou, Eberhard Bauer, Ingeborg H. Stephan, Margarete Dierks, Ernst E. Boesch, Alfred J. Ziegler

ISBN 3-923834-05-5, 215 S., Berlin 1987, vergriffen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Hartmut Heyder, Johannes Neumann, Johann-Gerhard Helmcke, Margarete Dierks, Hansjörg Hem- minger, Wolfgang Schultze, Klaus Wellner, Otfried Höffe, Hans Sachsse, Hans-Peter Schreiber, Heinz Schuler, Karin Hummel, Manfred W. Wienand, Helmut F. Spinner, Hubertus Mynarek

Band 8

Kant und Nietzsche – Vorspiel einer künftigen Weltauslegung?

Band 7

Wissen – Glaube – Aberglaube

Band 5/6

Lernziele für die Welt von morgen - Neue Ethik für die Wissenschaft

Die Welt von morgen wird uns allenthalben in den schwärzesten Farben geschildert. Wenn man den Voraussagen glau- ben darf, dann läuft die Menschheit unaufhaltsam einem drohenden Abgrund zu. Aber als selbstverantwortliche Men- schen können und dürfen wir nicht bei negativen Diagnosen und pessimistischen Prognosen stehen bleiben. Wir fühlen uns vielmehr herausgefordert, uns den vielfältigen Problemen zu stellen, die vor uns liegen.

Es wird freilich nicht möglich sein, dieser Herausforderung mit dem Selbst- und Weltverständnis von gestern zu begeg- nen. Wir werden ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens brauchen. Unsere bisherigen Wertvorstel- lungen müssen wir weiterentwickeln, um zu einem Verantwortungsgefühl neuer Dimension zu kommen. Und wir müssen Verhaltensweisen erlernen, die es uns erlauben, die unvermeidlichen Interessenkonflikte mit angemessenen Mitteln aus- zutragen. Die Herausforderung annehmen heißt deshalb nicht nur einzelne Maßnahmen ergreifen, sondern vor allem an einer umfassenden Bildungsaufgabe mitwirken.

Die Wissenschaft steht mehr denn je im Kreuzfeuer der Kritik. Gentechnologie, Rüstung, Sterbehilfe, Tierversuche u.ä. sind Reizwörter in einer meist sehr kontrovers geführten Diskussion.
Aus dem früheren Vertrauen in die Wissenschaft ist vielfach ein Mißtrauen geworden, ja Wissenschaft und Technik gelten weithin als Gegner des Menschen. Da wird schnell der Ruf nach Verantwortung des Wissenschaftlers und nach einer Be- schränkung der wissenschaftlichen Forschung erhoben.

Kann dies zu einer Lösung der Probleme führen? Können Erkenntnisstreben und Wahrheitssuche, die einst unangefoch- ten als hohe sittliche Werte galten, zu Unwerten werden? Wer kann und darf dem Forscher Grenzen auferlegen? Oder muß dieser solche Grenzen selbst setzen? Und würde dann nicht dem Wissenschaftler das ungelöste Problem unserer Gesellschaft aufgebürdet, das aus dem möglichen Mißbrauch von Wissen und technischem Können folgt?

Angesichts der Gegenstände und der Methoden der heutigen Forschung ist das grundlegende Problem in neuen Dimen- sionen zu sehen.

HARTMUT HEYDER
Lernziele für die Welt von morgen – Zur Einführung in das Tagungsthema

JOHANNES NEUMANN
Werte – Lernziele für die Welt von morgen Anmerkung zur Definition und zum Wandel von Wertvorstellungen in einer plu-

ralistischen Gesellschaft

JOHANN-GERHARD HELMCKE
Erlernbares und Nicht-Erlernbares beim Menschen

MARGARETE DIERKS
Naturwissenschaft und Technik in zeitgenössischer Erzählkunst

HANSJÖRG HEMMINGER
Der Mensch als unangepaßtes Wesen

WOLFGANG SCHULTZE
Soziale Konflikte und deren Austragung

HUBERTUS MYNAREK
Die Rolle der Religion in der Zukunft

KLAUS WELLNER
Warum benötigen Wissenschaften eine Ethik?

OTFRIED HÖFFE
Zur sittlich-politischen Verantwortung neuer Technologien: Das Beispiel der Genmanipulation

HANS SACHSSE
Ethische Überlegungen zu Naturwissenschaft und Technik

HANS-PETER SCHREIBER
Verführung durch das Machbare – Zum Konflikt zwischen Ethik und biomedizinischem Fortschritt

HEINZ SCHULER / KARIN HUMMEL
Selbstbeschränkung gegen Erkenntnisfortschritt – ein Dilemma psychologischer Forschung

MANFRED W. WIENAND
»Erziehung zur Moral« – Alte und neue Ethik in der Psychotherapie

HELMUT F. SPINNER
Die Verantwortlichkeit des Wissenschaftlers in der modernen Welt

HUBERTUS MYNAREK
Die Ethik der Wissenschaft aus der Sicht der christlichen Theologie

ISBN 3-923834-04-7, 249 S., Berlin 1986, 12,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 4

Judenklischees und jüdische Wirklichkeit in unserer Gesellschaft

Hans-Dietrich Kahl, Marcel R. Marcus, Manès Sperber, Reinhold Mayer, Ernst M. Stein, Pnina Navè Levinson, Nathan Peter Levinson, Andreas Nachama, Jakob Altaras, Christine Patze, Herbert A. Strauss

Abendländisches Wissen um Juden und jüdische Wirklichkeit ist traditionsgemäß karg. Normalerweise beruht es auf we- nigen Klischeevorstellungen, die älteres Christentum aus Erbitterung über die hartnäckige jüdische Bekehrungsverweige- rung prägte – sie wurden in der christlichen Frühphase der völkischen Bewegung auch von ihr übernommen; hinzu kommen vage Erinnerungen an gleichfalls wenige Zitate aus dem Alten Testament, einseitig ausgewählt und nochmals nicht jüdisch, sondern christlich ausgelegt. Die lebendige Weiter- entwicklung des Judentums in immerhin 2000 nachbibli- schen Jahren, mindestens so intensiv und weitgestreut wie die der gleichzeitigen christlichen Konfessionen, ist so gut wie unbekannt. Bekannt hingegen sind die Folgen, die mit durch eine derart gravierende Unkenntnis zustandekommen konn- ten.

HANS-DIETRICH KAHL
»Judenklischees« und was dahintersteckt – Eine Einführung in das Tagungsthema

MARCEL R. MARCUS
»Der Jude« – gibt es ihn eigentlich? Über die Arten, Jude zu sein

MANÈS SPERBER Mein Judesein

REINHOLD MAYER Pharisäer und Talmud

ERNST M. STEIN
Kabbalat Schabbat – Einführung in einen synagogalen Freitagabendgottesdienst

PNINA NAVÈ LEVINSON
Überleben als Glaubensgemeinschaft – Feiertage und Beten

NATHAN PETER LEVINSON Zum Sinngehalt jüdischer Feste

ANDREAS NACHAMA Ein singendes Volk

PNINA NAVÈ LEVINSON Die Frau im Judentum

ERNST M. STEIN
Zur Lage der Jüdischen Gemeinden im heutigen Deutschland

JAKOB ALTARAS Das Beispiel Gießen

HANS-DIETRICH KAHL
Die Vorprägung des Zusammenlebens von Christen und Juden in Deutschland durch die ältere Kirchengeschichte

CHRISTINE PATZE
Die Darstellung des Juden in der christlichen Kunst

HERBERT A. STRAUSS
Zwischen Akkulturation und Selbstbewahrung – Historische Grundlinien des deutsch-jüdischen Verhältnisses seit der Mitte des 18. Jahrhunderts

ISBN 3-923834-03-9, 235 S., Berlin 1989, 12,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 3

Die Rolle der Großkirchen in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland

Hans-Dietrich Kahl, Artur Osenberg, Johannes Neumann, Leo Waltermann, Karl-Heinz Minz, Hans- Gernot Jung, Nathan Peter Levinson, Hadayatullah Hübsch, Renate Bauer, Manfred Langner, Udo Fiebig, Liselotte Funcke

Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche wurde in einer spannungsreichen und wechselvollen Geschichte immer wieder neu definiert und den jeweiligen Machtverhältnissen und gesellschaftlichen Entwicklungen angepaßt. In der Bundesrepu- blik Deutschland hat sich eine merkwürdige Zwitterstellung der Kirchen herausgebildet. Einerseits sind durch die Verfas- sung Staat und Kirche voneinander getrennt, und der Staat ist als religiös-weltanschaulich neutral zu verstehen. Andererseits sind die großen Kirchen in das Netz von öffentlichen Einrichtungen verschiedenster Art nahezu unentwirrbar verflochten, und ihr Einfluß im politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben erscheint vielen Bürgern fragwürdig und bedrohlich.

Bei der Tagung geht es vor allem um das Selbstverständnis der einzelnen gesellschaftlichen Gruppen, die von ihnen ver- tretenen Wertvorstellungen und um die zur Lösung von Konflikten einzuschlagenden Wege.

HANS-DIETRICH KAHL
Die Rolle der Großkirchen in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland

ARTUR OSENBERG
Die Großkirchen im allgemeinen Säkularisierungsprozeß – Versuch einer Bestandsaufnahme aus kritisch-rationalistischer Sicht

JOHANNES NEUMANN
Die gesellschaftliche und religionspolitische Bedeutung der katholischen Kirche in Deutschland

LEO WALTERMANN
Nach der Verfassung getrennt – in der Praxis Partnerschaft bis zur Untrennbarkeit. Staat und katholische Kirche in der Bundesrepublik

HANS-DIETRICH KAHL
Religionsfreiheit in der Sicht des modernen Katholizismus

KARL-HEINZ MINZ
Kirche auf dem Weg – Katholizismus in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil

HANS-DIETRICH KAHL
Organisationsprobleme im deutschen Protestantismus der Gegenwart

HANS-GERNOT JUNG
Stellung und Aufgabe der Evangelischen Kirche in Deutschland am Beispiel der Evangelischen Kirche von Kurhessen- Waldeck

NATHAN PETER LEVINSON
Das Judentum zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Bundesrepublik Deutschland

HADAYATULLAH HÜBSCH
Die Stellung des Islam in der Bundesrepublik Deutschland

RENATE BAUER
Die Chancen freier Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in unserer Gesellschaft

MANFRED LANGNER
Die Rolle der Großkirchen in der Bundesrepublik Deutschland aus der Sicht der Christlich-Demokratischen Union

UDO FIEBIG
Die Rolle der Großkirchen in der Bundesrepublik Deutschland in sozialdemokratischer Sicht

LISELOTTE FUNCKE
Die Rolle der Großkirchen in der Bundesrepublik Deutschland in der Sicht der F.D.P.

ISBN 3-923834-02-0, 221 S., Berlin 1983, 7,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Band 2

Technik und menschliche Existenz

Jörg Albertz, Werner Georg Haverbeck, Feliks Burdecki, Margarete Dierks, Diana Winkler, Walter Volpert, Heinz Brandt, Karl Werner Kieffer, Hans Sachsse

JÖRG ALBERTZ
Technik als Chance und Gefahr – Einführung in das Tagungsthema

WERNER GEORG HAVERBECK
Die Technik als conditio humana – Anthropologische und kulturgeschichtliche Bedingtheiten der Technik und ihrer Ent- wicklung

FELIKS BURDECKI
Ursachen des Mißbrauchs von Naturwissenschaft und Technik

MARGARETE DIERKS Die Technik in der Literatur

DIANA WINKLER
Chancen und Risiken technischer Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt

WALTER VOLPERT
Der Zusammenhang von Arbeit und Persönlichkeit – Folgerungen für die Arbeitsgestaltung

HEINZ BRANDT
Technik und Fortschritt – Der Mensch der Gegenwart zwischen humaner und inhumaner Technik

KARL WERNER KIEFFER
Mittlere Technologie für Industrieländer

HANS SACHSSE
Der Mensch und seine Technik – Entfremdung oder Integration?

JÖRG ALBERTZ Versuch einer Bilanz

ISBN 3-923834-01-2, 137 S., Berlin 1982, 7,50 € ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Witigo Stengel-Rutkowski, Ossip K. Flechtheim, Manfred Stöckler, Bernulf Kanitscheider, Gottfried Kurth, Olav Röhrer- Ertl, Liselotte Mettler, Hans Skrabei, Hubertus Mynarek, Wolfgang Deppert, Christoph Schubert, Peter Kafka, Alois Drei- zehnter

ISBN 3-923834-00-4, 189 S., Berlin 1980, vergriffen ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++